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Adam Bien – Vernunft-driven Design

Im letzten Java Magazin war ein Vortrag von Adam Bien als Video auf der DVD, den ich mir dann doch mal angeschaut habe. Keine Sorge, der hat absolut nichts mit Java zu tun, aber er war gut und wurde mir von einem Freund empfohlen. Gestern hab ich mir die einstündige Präsentation also angeschaut und ein paar Dinge sind hängen geblieben, die ich schnell mal zu Papier bringen will, bevor ich es wieder vergesse:

  • Die wichtigste Frage, die ein Softwareentwickler stellen kann ist „warum?“.  Jedes mal wenn irgendeine Lösung präsentiert wird, die nicht argumentiert werden kann, ist sie meistens nicht die beste. Also immer mal wieder Dinge hinterfragen.
  • Faulheit kann eine positive Eigenschaft sein. Na gut, ist ganz einfach und klar. Wer Faul ist, wird viel automatisieren und will nichts doppelt machen. Ist also eigentlich keine wirkliche Faulheit, klingt aber besser.
  • Optimierung stinkt. Wir kennen ja alle die Optimierungsregel Nummer 1: „Tu es nicht“, die 2te „Tu es nicht jetzt“. Adam Bien beschreibt dies mit Lasttests, nach jeder Iteration startet er die Lasttest und wenn die sagen es ist zu langsam oder inperformant, dann wird nochmal nachgearbeitet, wenn alles stimmt, dann stimmt eben alles.
  • „Motivation over experience“. Wohl das wichtigste was ich aus dem Talk mitgenommen habe. Also eigentlich weil ich das selbst seit Jahren so sehe und jetzt endlich mal eine Quelle genannt bekommen habe, gegen die man nicht so viel sagen kann. Ist ja immer besser wenn man die großen der Branche zitiert.
    Noch mal kurz was uns der Satz eigentlich sagen will: „Es ist besser jemanden einzustellen, der motiviert ist, auch wenn er keine Erfahrung hat, als jemanden, der einfach nur viel Erfahrung hat und seinen Hintern plattsitzt.“

Auf die einzelnen Punkte will ich noch mal später genauer eingehen. Für den Moment reicht es, denn eigentlich bin ich ja heute auf der Developer Conference und höre mir wieder ganz viel neues an.

Über den Autor

Nils Langner

Nils Langner ist der Gründer von "the web hates me" und auch der Hauptautor. Im wahren Leben leitet er das Qualitätsmanagementteam im Gruner+Jahr-Digitalbereich und ist somit für Seiten wie stern.de, eltern.de und gala.de aus Qualitätssicht verantwortlich. Nils schreibt seit den Anfängen von phphatesme, welches er ebenfalls gegründet hat, nicht nur für diverse Blogs, sondern auch für Fachmagazine, wie das PHP Magazin, die t3n, die c't oder die iX. Nebenbei ist er noch ein gern gesehener Sprecher auf Konferenzen. Herr Langner schreibt die Texte über sich gerne in der dritten Form.
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5 Comments

  1. Ich hab mal vorsichtig bei den Kollegen am Nachbartisch nachgefragt – leider wollen Sie das Video erst in frühestens zwei Monaten online stellen. Schade, da hätten wir bestimmt noch mehr Interessierte von überzeugen können …

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  2. Viele Kollegen sind von Adam Bien sehr begeistert und seine Talks sollen auch immer sehr gut sein.

    Ich würde die 4 Punkte unterschreiben, mit der Anmerkung, dass man nicht nur motivierte Personen einstellen sollte, sondern die Motivation auch halten muss. Aber das ist sicher ein größeres und auch sehr spannendes Thema 😉

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  3. > Es ist besser jemanden einzustellen, der motiviert ist, auch wenn er keine Erfahrung hat, als jemanden, der einfach nur viel Erfahrung hat und seinen Hintern plattsitzt.

    Hmm, nunja, fragt sich nur, welche Arbeiten die ohne Erfahrung ausführen sollen. Für micht hat Erfahrung auch was mit Fachwissen und v.a. Praxiswissen zu tun. Und Übermotivation führt unweigerlich zu Verletzung des Punktes 3.

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  4. Adam ist super, ich durfte gerade eine dreitägige JEE6-Patterns-Schulung bei ihm erleben, die super-inspirierend war.

    Lange niemanden mehr erlebt, der so geradlinig, offen und ehrlich an die Dinge herangeht und alles hinterfragt.

    Genau wie Du ist bei mir auch am stärksten hängengeblieben der Punkt mit der Motivation. Alles geht supergut, wenn Du Spass hast. Ich hatte das schon ein paarmal erlebt, und wieder vergessen, weil es in der Arbeitswirklichkeit so selten ist. Aber hier hat jemand sehr Glaubwürdiges klargemacht, dass man mit Spass in der realen Arbeitswelt überleben kann. Das werde ich mir merken.

    Konkret: wenn man irgendwo in einem Projekt Dinge verkompliziert/erschwert umsetzen soll, ohne dass es eine ernstzunehmende Begründung gibt, dann ist der Rat von Adam, hochzueskalieren bis zum Entscheidungsträger/Geldgeber, und das Problem mitsamt besserer Lösung zu beschreiben. Meistens ändern sich dann die Dinge. Guter Tipp für problematische Firmenstrukturen. Geht natürlich evtl. leichter, wenn man als Freiberufler von außen kommt. 😉

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