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Einstellungsgrund Euphorie

Als ich noch bei Nero (so jetzt hab ich’s mal gesagt) gearbeitet habe, war ich ja Teamleiter Intranet Systeme. Ich hatte auch die Ehre Bewerbungsgespräche zu leiten. Die Gespräche liefen immer nach dem gleichen Schema ab. Als erstes gab es ein nettes lockeres Gespräch, in dem ein wenig über den Lebenslauf diskutiert wurde. Danach gab’s den Langner Test (hab den Namen grad mal erfunden).

Dieser Test bestand aus zwei Teilen. Teil Nummer eins war ein Theorietest, in dem „einfache“ Softwaretechnik und PHP Fragen gestellt wurden. Der zweite Teil war eine einfache praktische PHP Aufgabe. Viel davon würde ich wieder so machen. Ich glaube die Person, die wir damals eingestellt haben war auch gut ins Team passend.

Eine Frage, die ich damals nicht gestellt hatte, war die Frage nach Euphorie. Vielleicht kennt ihr ja das Gefühl, wenn man ein Stück Software entwickelt und aufgrund der tollen Architektur funktioniert alles wunderbar. Weiterentwicklung ist kein Problem. Man könnte den ganzen Tag und die ganze Nacht einfach so weiter programmieren. Heimgehen? Jetzt? Nein, das will ich noch fertig machen! Euphorie eben. Ein solches Gefühl stellt sich glaube ich nur bei Leuten ein, die ihren Job lieben und bei denen Beruf von Berufung kommt.

Wann der Bewerber das letzte mal dieses Gefühlt hatte kann somit eine gute Frage sein für so ein Gespräch. Wenn die Person dann leuchtende Augen bekommt und anfängt von seinem letzen Projekt zu schwärmen, dann gibt das schon mal ordentlich Pluspunkte. Wenn er dieses Gefühl nicht kennt, dann sollte man wohl die Finger von ihm lassen. Natürlich kann man auch lügen, aber ich glaube, es fällt auf, wenn das Funkeln in den Augen fehlt.

Na gut. Wenn er den Programmiertest total verbockt, dann hilft es auch nicht wenn er dies euphorisch macht. Wie heißt es so schön, es ist keine hinreichende, aber eine notwendige Eigenschaft. Ich hoffe mal ihr kennt alle dieses Gefühl, wenn nicht, dann sollten wir mal zusammen ein Projekt starten, dann zeige ich es euch.

Über den Autor

Nils Langner

Nils Langner ist der Gründer von "the web hates me" und auch der Hauptautor. Im wahren Leben leitet er das Qualitätsmanagementteam im Gruner+Jahr-Digitalbereich und ist somit für Seiten wie stern.de, eltern.de und gala.de aus Qualitätssicht verantwortlich. Nils schreibt seit den Anfängen von phphatesme, welches er ebenfalls gegründet hat, nicht nur für diverse Blogs, sondern auch für Fachmagazine, wie das PHP Magazin, die t3n, die c't oder die iX. Nebenbei ist er noch ein gern gesehener Sprecher auf Konferenzen. Herr Langner schreibt die Texte über sich gerne in der dritten Form.
Kommentare

13 Comments

  1. Was hast du als Programmier-Test verwendet? Ich versuche sowas auch, aber wenn man etwas breiter Streuen will ist das recht Zeitaufwendig für den Probanden.

    Wolfgang

    Reply
  2. Nils, meinst du wirklich die Frage muss man explizit stellen?

    Ab einem bestimmten Punkt war ich immer der Auffassung, wenn der Jung‘ den Mund nicht aufkriegt – dann scheint’s mit dem Job nicht so wichtig zu sein.

    Denn ich, wenn ich von mir ausgehe, versuche meine Begeisterung (gerade beim Bewerbungsgespräch) ziemlich deutlich rüberzubringen 😉

    Gruss
    Steffkes

    Reply
  3. Yep, kenn ich auch. Und wenn’s mal wieder länger dauert 😉 wird man zu Hause auch nochmal daran erinnert das man auch noch ein privat Leben hat 🙂

    Gruß und schönes „Grill“-Wochenende 😉
    Heiko

    Reply
  4. Das Gefühl kenne ich 🙂 Ich habe in Berwerbungsgesprächen immer nach dem schönsten (nicht „bestem“ oder „erfolgreichstem“) Projekt gefragt? Da kam dann das Leuchten in den Augen – oder eben nicht.

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  5. Ich denke nicht, das nur die Euphorie befragt werden kann…
    Wie schaut es aus mit Lernbereitschaft und den Blick über den Tellerrand? Weil, es gibt leider nun mal Projekte in dem diese Euphorie, selbst beim engagiertesten, einfach nicht aufkommen kann.

    Reply
  6. @maren: NUR ist ganz bestimmt falsch. Aber wie gesagt ich halte es für ein notwendiges, aber nicht für ein ausreichendes Kriterium. Und bei jedem Projekt bin ich auch nicht euphorisch, aber zum Beispiel bei diesem Blog schon 😉

    Reply

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